Infobrief Mai 2021
Liebe Freunde vom Kinderhaus ADDIS e.V.!
Eigentlich wollten wir Ihnen mit diesem Infobrief die Einladung zu unserer Jubiläumsfeier „20 Jahre Kinderhaus ADDIS“ im November 2021 schicken. Damit warten wir jedoch – wegen der aktuell unsicheren Situation – noch und blicken kurz zurück:
Denn: Am 20. November 2001 hatten 7 Berliner Frauen beschlossen, den gemeinnützigen Verein „Kinderhaus Löwenherz e.V. – Die deutsch-äthiopische Initiative“ zu gründen.
Das Anliegen: "Unterstützen Sie mit uns bedürftige äthiopische Frauen auf dem Weg zur Selbstständigkeit! Wir bauen das „Kinderhaus Löwenherz“ in Addis Abeba, in dem schulpflichtige Kinder tagsüber, während der Arbeitszeit der Mütter, betreut werden sollen.“ Das war unsere anspruchsvolle Idee!
Einige bürokratische Aufgaben lagen vor uns: Gründung als Verein mit der Beantragung der Gemeinnützigkeit, Eröffnung eines Spendenkontos sowie die offizielle Präsentation des Projektes in der Äthiopischen Botschaft und Beantragung der Anerkennung als NGO in Äthiopien. Das alles klappte zügig im Laufe des Jahres 2002. Ein Spendenkonto wurde eingerichtet, wir veranstalteten „Äthiopische Abende“ und fanden in Berlin großen Zuspruch…
Und last but not least wurde der Infobrief kreiert…
Im Juni 2004 erhielten wir vom Äthiopischen Botschafter in Berlin die Nachricht, dass das Justizministerium grünes Licht für die Anerkennung unseres Projektes als NGO in Äthiopien gegeben habe. Unsere schon erstaunlich vielen Spenderinnen und Spender informierten wir regelmäßig, vor allem auch auf unseren traditionellen Äthiopischen Abenden und fanden immer größeren Zuspruch.
Am Rande sei hier noch erwähnt, dass wir uns 2008 leider vom „Löwenherz“ in unserem Namen verabschieden mussten, weil das Kinderhospiz Löwenherz e.V. ältere Rechte darauf hatte.
Inzwischen hatten wir jedoch die Gründerin und Leiterin der äthiopischen Organisation „Integrated Holistic Approach-Urban Development Project (IHA-UDP) - Dr. Jember Teferra - kennen gelernt, die uns ihre Zusammenarbeit anbot und davon überzeugte, dass in der Kirkos Subcity, einem der ärmsten Slumbezirke von Addis Abeba, viele Kinder seien, die dringend Bildungsförderung nötig hätten.
Und so beschlossen wir am 14. Juli 2004, kein „Kinderhaus“ zu bauen, sondern – zunächst 30 Kindern im Alter von 3 bis 7 Jahren aus dem Slumbezirk „kebele 09“ – den Besuch eines Kindergartens und anschließend der Schule zu finanzieren. Das war der Beginn einer sehr erfolgreichen Zusammenarbeit, die bis heute anhält.
Und hier kommt die Erfolgsbilanz: Seit 2005 haben wir insgesamt 428 Kinder gefördert, davon ca. die Hälfte Mädchen. In den vergangenen drei Jahren hat sich der Anteil der 17- bis 18-Jährigen verdoppelt. 80% dieser Altersgruppe besuchen die 11. und die 12. Klasse, darunter 14 Mädchen und 8 Jungen. Dieser hohe Mädchenanteil in den letzten Klassen ist ein Riesenerfolg!
Damit gibt es eine große Chance, dass 2021 und 2022 außergewöhnlich viele Kinder das Abitur machen können – so viele wie noch nie! Und das trotz der Corona-Pandemie! Als Ergänzung sei noch betont: Viele der Kinder, die jetzt die 11. und 12. Klasse besuchen, sind Kinder, die wir seit 2006 fördern: Dass das so viele sind, ist einfach großartig!